Schwert-Greifen Rostock

Verein für historische Kampfkunst e.V.

Schwertgreifen, auf in die Schlacht

In Neustadt-Glewe fand dieses Jahr das 30. Burgfest, vor der wunderschönen Kulisse der alten Burg, statt. Einer der Hauptprogrammpunkte sind die Huskarl-Schlachten, bei denen sich dieses Jahr fast 500 Kämpfer aus ganz Europa versammelten und damit dieses Event zur größten Huskarlschlacht auf dem Kontinent macht.Überdies war das Fest sehr vielfältig: drei Bühnen, die ein mannigfaltiges Programm boten mit Gaukelei, Kindertheater und Musikgruppen. Auf dem ganzen Gelände fanden sich historische Händler, auf dem Turnierplatz fanden neben den Schlachten ebenfalls Ritterturniere, eine Raubvogelvorführung und eine spektakuläre Feuershow statt.

Für 8 der 12 angereisten Vereinsmitglieder der Schwertgreifen, vom Linienkampftraining, war dieses Burgfest eine Feuertaufe. Sie standen zum ersten Mal bei den Schlachten in den Kämpferreihen und hatten die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen, welches sie sich in monatelangen Trainings angeeignet hatten.Durch die diesjährige Vielzahl an Kämpfern war es uns Schwertgreifen nicht möglich, auf dem historischen Lager zu nächtigen. Kurzerhand wurde das Lager abseits in einem zur Verfügung gestellten Garten, nur 10 Gehminuten von der Burg entfernt, aufgeschlagen.

Die Vorhut des Vereins war bereits am Mittwochabend in Neustadt-Glewe eingetroffen, bis Freitag Abend trudelten die übrigen Kämpfer ein.Bevor es in die Schlacht ging, wurden alle Waffen geprüft. Die Schwerter und Gerspitzen wurden auf Scharten und Regelkonformität geprüft, die Ein- und Zweihandgere auf ihre Gesamtlänge und die Schilde auf ihren Gesamtzustand z.B. dass die Rohhaut um den ganzen Schildrand geht, dass kein Holz zu sehen ist oder schon splitternde Holzkerben vorhanden sind.Damit sich die Veranstalter vom Trainingsstand der teilnehmenden Kämpfer ein Bild machen konnten, gab es drei Vorkampftermine, 10 gegen 10, in fünf Runden ( 3 Langwaffen- und 2 Kurzwaffenrunden). Durch die unterschiedlichen Ankunftszeiten der Greifen wurde an allen 3 Terminen teilgenommen.

Am Freitag haben die Schwertgreifen, eine Stunde vor dem Vorkämpfen, eine Übungseinheit auf dem Turnierplatz initiiert, welches schon die ersten Schaulustigen anzog. Zu Beginn war die Gruppe klein und ist bis zum Ende hin auf über 40 Teilnehmer angewachsen. Unsere Waffen und Ausrüstung konnten wir im Anschluss, nach Absprache im Vorfeld der Veranstaltung, in einem Zelt auf dem historischen Lager unterbringen. Am Freitag Abend wurde bekanntgegeben, dass wir auf der Seite der Angreifer stehen würden.

Samstag war es endlich soweit! Die Vorbereitungen zur ersten Schlacht liefen an. Unsere letzten Kämpfer haben Ihre Kämpfermarke erfolgreich beim Vorkämpfen erhalten. Gemeinsam mit den Kämpfern der Sippen Isengrin und Harrier gab es im Vorfeld eine Taktikbesprechung, da wir zusammen auf das Feld gezogen sind.Die erste Schlacht wurde in der größten Mittagshitze über die traditionell kurzen Seiten gekämpft. Wir Greifen wurden im rechten Zentrum in vorderster Front eingesetzt.Durch die große Anzahl an Kämpfern, türmten sich die „Gefallenen“ bei den Durchgängen, sodass es zu einem langen Verharren und Abwarten kam und sich die Schlacht in die Länge zog. In der ersten Schlacht wurden daher nur drei Durchgänge gekämpft, die die Angreifer alle für sich entschieden. Der Höhepunkt eines Durchganges war es, dass ein Schwertgreifen-Mitglied den Bannerträger der Verteidiger besiegte und so den Sieg für die Angreifer holte. 

Die Veranstalter hatten aus der ersten Schlacht gelernt und die zweite Schlacht am Nachmittag wurde über die langen Seiten gekämpft. Dies hatte zur Folge, dass die Kämpfe abwechslungsreicher und dynamischer wurden, sowie taktischen Tiefgang bekamen.Es wurden drei Langwaffenrunden und zwei Kurzwaffenrunden gekämpft. Die Greifen waren bei siegentscheidenden Durchbrüchen beteiligt. Ein Durchgang musste wiederholt werden, da fälschlicherweise der Fall des Bannerträgers der Angreifer bekannt gegeben wurde, obwohl dieser noch stand.Auch bei der zweiten Schlacht, haben die Angreifer alle fünf Durchgänge für sich entscheiden können.Nach den Kampfesgetümmel wurde die Schlachten mit den Kampfgefährten von Isengrin und Harrier ausgewertet. Im Anschluss haben die Greifen bei einem gemeinsamen Grillabend am Lagerfeuer ihre Erfahrungen vom Schlachtfeld ausgetauscht. Der restliche Abend wurde von uns auf dem Markt genossen.

Der Sonntag begann mit Aufbruchsstimmung. Schon vor dem Frühstück waren die Zelte und die gröbste Ausrüstung in den Autos verladen. Die erste Schlacht des Tages fand 13:30 Uhr statt. Die Hitze und das staubige Schlachtfeld machten den Kämpfern in ihren Rüstungen und Stahlhelmen noch mehr zu schaffen, als am Vortag. Nach dem ersten Durchgang gab es ein überraschendes Überlaufen der Kämpfersippe „Redwall“ von der Seite der Angreifer auf die Seite der Verteidiger. Dies half den Verteidigern allerdings nur wenig, da bei allen Durchgängen der Sieg an die Angreifer ging. Nach der Schlacht waren wir teilweise so sehr von der Anstrengung auf dem Feld angeschlagen, dass wir als Gruppe beschlossen haben, auf die Teilnahme der letzten Schlacht zu verzichten. Die verbleibende Zeit wurde noch für Markteinkäufe, Fachsimpeleien und Verabschiedungen mit neuen und alten Bekanntschaften genutzt.

Fazit:

Vor der ersten Schlacht war die Nervosität bei allem vom Linientraining, ob Erfahrene oder Neulinge, zu spüren. Doch die unzähligen Trainingseinheiten haben sich bezahlt gemacht, die Schwertgreifen haben sich in der ersten Reihe bewiesen und in Neustadt-Glewe einen Namen unter den Kämpfern gemacht.

Gerne nächstes Jahr wieder. 

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