Schwert-Greifen Rostock

Verein für historische Kampfkunst e.V.

Das Rapier

Angeleitetes Training für Rapier ist immer freitags 16:30-18:00  in der Sporthalle der St. Georg-Grundschule, St.-Georg-Straße 63c, 18055 Rostock.

Das Rapier, im italienisch „Striscia“, im spanischen „Espada Ropera“ ist das Symbol der Barockzeitalters (17. Jhd.), legte mitunter die Grundlage für das moderne Fechten und wurde zur Waffe des Adels in weiten Teilen Europas. Das Rapier ist ein langes Schwert mit einem komplexen Griff zum Schutz der Hand, die Klinge ist ca. 100 cm lang und nur wenige Zentimeter breit. Ergänzend konnte es in Kombination mit Schild („Brocchiere“, „Rotella“), einem Rapierdolch oder einem Umhang verwendet werden, der ebenfalls zum Parieren genutzt wurde. Mit dem Aufkommen von Schießpulver und dem Verschwinden des Rittertums wurde das Rapier als Waffe für Duelle und für die persönliche Verteidigung konzipiert, um einen tödlichen Angriff in kürzester Zeit zu versetzen. Aus diesem Grund handelt es sich hierbei hauptsächlich um eine Stoßwaffe.

Zuweilen der Fokus in unserem Kurs auf die Lehren der italienischen Rapier-Schule des 17. und 18. Jhr. liegen, betrachten wir ergänzend die Techniken der spanischen Schule „Verdadera Destreza“. Die Meister der Destreza grenzten sich bewusst ab von der „gemeinen“ Fechtkunst, indem sie ihre Schule mit einem formalisierten philosophischen Überbau versahen, der großen Wert auf geometrische Theorie legt. In der Praxis zeichnet sich die Fechtkunst durch rhythmische Schrittfolgen aus, die ein wenig an höfische Tänze jener Zeit erinnern. Der Fechtende sucht die Bindung mit der gegnerischen Waffe, um diese mit der eigenen Klinge und besagten Schrittfolgen auszumanövrieren und so sichere Treffer zu setzen. Im Gegensatz zur italienischen Rapierschulen treten explosive, athletische Techniken in den Hintergrund. Das höchste Ziel ist, anstelle des Gegners zu töten, ihn zu entwaffnen.


Besonderes Augenmerk liegt auf den folgenden Themen:

  • Konzepte von Zeit und Distanz
  • Schritte
  • Wachhaltungen/ Guardie (Verteidigung)
  • Kampftechniken (Angriff und Konter)
  • Erweiterung der Grundtechniken um den Kampf mit Dolch, Schild und Umhang in der Zweithand.

Am Ende der Lektion besteht die Möglichkeit, das Gelernte in einer Sparrings-Session anzuwenden.


Die Quellen des Kurses sind authentische Fechtbücher aus dem 17. Jahrhundert, insbesondere von Salvator Fabris (1606), Ridolfo Capo Ferro (1610) und Francesco Antonio Marcelli (1686). Zugriff erhaltet ihr auf diese in unserer Quellen-Sammlung.


Der Weg von der Haltestelle Goetheplatz zur Sporthalle St. Georg-Grundschule.

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Thema von Anders Norén