In Magdeburg finden alljährlich zu Pfingsten die Festungstage, eine historisch gemischte Veranstaltung statt, bei der sich neuzeitliche Kampfsimulationen (30 Jähriger Krieg und Preußenzeit), mittelalterliche Szenerie und etwas Fantasy miteinander mischen und ergänzen. Organisiert von den Hospitaliter zu Magdeburg und dem Ravelin 2 wurde ergänzend ein kleines Turnier veranstaltet, bei dem wir Schwet-Greifen das erste mal mit gefochten haben. Der Fokus lag hierbei auf historische Authentizität, soweit es die Sicherheit der Ausrüstung erlaubte. Die Magdeburger waren da schon geübt und bedeckten etwa Fechtmasken mit Gugeln und moderne Ausrüstung mit Wappenröcken, sodass die Gegenwart möglichst verschleiert wurde.
Alle Teilnehmer sollten zwei unterschiedliche Waffen mitbringen, um in den einzelnen Duellen Variabilität einzubringen. Geordnet wurden die Kämpfe in zwei Kategorien: Auf der einen Seite gab es zwei leichte Gruppen, die zumeist durch moderne Ausrüstung geprägt war. Ein Kettenpanzer konnte hier jedoch noch Platz finden. Auf der anderen Seite klapperten die schwer gerüsteten Teilnehmer. In jeder Gruppe gab es sechs Teilnehmende, die gegeneinander antraten, dabei absprechen konnten und sollten, womit sie gerne kämpfen würden. Es wurden drei Durchgänge gefochten (bei Kettenpanzer vier) und nur eindeutige Treffer als Punkte vermerkt, Doppeltreffer demnach nicht. Während bei der schweren Gruppe am Ende nur die Punkte gezählt wurden, gab es zwischen den beiden leichten noch einen Finalkampf zwischen den Gruppensiegern, um den Gewinner eindeutig zu ermitteln.
Es gab vieles zu sehen: Kreuzritter mit Schild und Speer, spätmittelalterliche leichte Kämpfer, freie Ritter, nordmännische Ausrüstung, Plattenpanzer, verschiedenste Helme, Langschwerter, Rapiere, Buckler, Speere, Mordäxte usw. Neben den Kämpfen wurde moderiert, sodass den Zuschauern auch etwas beigebracht werden konnte.Es war eine sehr entspannte Atmosphäre, die nicht nur zum Kämpfen einlud, sondern auch zum Experimentieren und fachlichen Austausch. Es ging hier nicht in erster Linie um den Ehrgeiz als Sieger rauszukommen, sondern um den Spaß am historischen Kampf. Gewonnen hat am Ende übrigens: Ein Katanakämpfer.
Nach dem eigentlichen Turnier gab es noch die Gelegenheit für freies Sparring, die gern genutzt wurde. Als nun in praller Sonne mehrere Liter Wasser ausgeschwitzt waren, musste frisches her. Bei einem Rundgang durch das Veranstaltungsgelände gab es ein breites Angebot der Stärkungen. Und so schloss sich ein kleines, aber gut durchdachtes Turnier, das Spaß und Erfahrungszuwachs brachte.
7. Juni 2023